Die Wüste lebt
 

Wüsten stellen Tiere vor extreme Herausforderungen. Ihr Leben ist ein Überlebenskampf in einer lebensfeindlichen Umgebung: Wüstentiere müssen sich vor Überhitzung schützen, extreme Temperaturschwankungen aushalten, sie müssen mit geringem Nahrungsangebot auskommen, hohe Dosen an UV-Licht vertragen, gegen Wind ankämpfen der die Austrocknung fördert. Beutetiere finden nur wenig Schutz und Raubtiere kaum Deckung.
Aufgrund all dieser Einschränkungen ist die Artenvielfalt in den Wüsten im Vergleich zu anderen Lebensräumen gering. So gibt es in der Sahara nur 50 Säugetierarten, zum größten Teil Nagetiere. Im Gegensatz dazu haben sich die Schwarzkäfer mit 340 Arten differenziert angepasst.
Hier sehen Sie die Tiere, die uns auf den Reisen begegnet sind und einer der Teilnehmer schnell genug war die Kamera zu zücken.

 

Dromedar (Camelus dromedarius)

Dromedare gehören zur Familie der Kamele und zu den so genannten Schwielensohlern. Diese Tiergruppe heißt so, weil die Sohlenflächen ihrer Füße mit dicken, federnden Schwielen gepolstert sind. Sie haben keine Hufe, sondern nur sehr kleine, fingernagelähnliche Gebilde, die die Vorderkante der Füße schützen.Seine Anpassung an trockenes Klima ermöglicht es dem Dromedar, in wüstenhaften Gebieten zu leben. Es hat die Fähigkeit, lange ohne Wasser auszukommen, da es sehr viel Wasser im Körper speichern kann. Der Rückenhöcker enthält Fettvorräte, die das Tier verbrennen kann, um Energie und Flüssigkeit zu gewinnen. Zwar legt das Dromedar in seinem Höcker keinen Wasservorrat an, jedoch kann es dies in seinem Magen. Die Nieren resorbieren einen Großteil der Flüssigkeit, indem sie den Urin stark konzentrieren. Auch dem Kot wird vor der Ausscheidung die meiste Flüssigkeit entzogen. Die Körpertemperatur von Dromedaren sinkt während der Nacht sehr stark ab, so dass tagsüber der Körper sich nur langsam aufwärmt und das Tier lange Zeit nicht zu schwitzen braucht. Während einer Trockenperiode kann ein Dromedar bis zu 25% seines Körpergewichts verlieren, ohne zu verdursten. In zehn Minuten kann es durch Wasseraufnahme sein durch Schwitzen verlorenes Körpergewicht wieder erreichen.

Vokommen: Nordafrika, vorderer Orient, Indien, Balkan, Südwestafrika, Kanarische Inseln, Australien

Grösse: Schulterhöhe von 2,3 bis 2,5 Metern.

Nahrung: Gras und andere Pflanzen.

Fortpflanzung: Tragezeit von 365-440 Tagen.

 
Werner Stephan, November 2005
     


Oli Horn, April 2004

 

Der Sandfisch (Scincus scincus)

Lebensweise: In seiner Heimat Afrika bewohnt er meist eher solche Biotope, die für den Menschen als lebensunfreundlich zu beschreiben sind. Wenn Gefahr droht vergräbt er sich im Sand und geht so allem Ärger aus dem Weg. Die spitze schaufelartige Schnauze ermöglicht es dem Sandfisch leicht in den Sand einzutauchen und sich zu vergraben. Die Färbung ist je nach Herkunftsort verschieden, meist gelblich braun mit leichtem orangen Stich, der Schwanz hat etwa ein Drittel der Gesamtlänge. Auch bei diesen Arten wird der Schwanz, wenn er verloren oder abgezwickt wird, wieder völlig regeneriert.

Vorkommen: Afrika, Arabischer Raum

Größe: maximal um die 20 cm

Nahrung: Insekten und Pflanzen

Fortpflanzung: Sandfische sind lebendgebährend und bekommen zwischen 2 und 6 Jungtiere.

     

Linienschwärmer (Hyles livornica)


Linienschwärmer (Hyles livornica)Lebensweise: Sie gehören zu den wenigen Schmetterlingen in der Sahara, man sieht sie meist nur nach Regenfällen. Sie fliegen in der Nacht.

Vorkommen: Afrika, Südeuropa Mittelasien, China

Größe: 8 - 9 cm

Nahrung: Nur die Raupen nehmen pflanzliche Nahrung auf, die adulten Tiere nehmen nur Wasser zu sich.

Fortpflanzung: Eiablage an Pflanzenblättern. Schlüpfen der Kokons innerhalb von 15 Tagen, meist nach einem Regenfall.

 
Uli Grath, Aprill 2006
Foto: Oli Horm, April 2004
     


 

Dieses Bild muss noch gemacht werden...Wer macht auf der nächsten Reise ein Bild von einer der Heuschrecken?

 

Afrikanische Wüstenheuschrecke' (Schistocerca gregaria)

Afrikanische Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria)Lebensweise: Die einzeln lebenden Tiere sind an das trockene Klima von Halbwüsten angepasst. Begünstigen die ökologischen Bedingungen wie hohe Temperatur, lockere Bodenbeschaffenheit und Regen die Eientwicklung und übersteigt die Dichte - also die Individuenzahl pro Fläche - ein bestimmtes Maß, werden Nachkommen hervorgebracht, die sich von der Ausgangspopulation sowohl äußerlich als auch im Verhalten unterscheiden. Nach wenigen Generationen hat sich so die typische Wanderform gebildet (gregäre Phase), deren Individuen größer und dunkler sind und über größere Flügel verfügen. Massenwanderungen als Ausdruck höchster Aktivität finden nur zwischen 27°C und 40°C statt. Die Wanderheuschrecken können bei Massenauftreten ganze Landstriche verwüsten . Ein einziger Heuschreckenschwarm kann aus mehr als einer Milliarde Tiere bestehen, das entspricht einem Gewicht von 1.500.000 kg. Da diese Insekten ungefähr ihr eigenes Körpergewicht an pflanzlichem Material pro Tag vertilgen, ist der wirtschaftliche Schaden für die betroffenen Länder beträchtlich. Die Tiere sind in der Lage über große Strecken zu fliegen

Vorkommen:Nordafrika, Südeuropa, Kasachstan, Indien.

Grösse: ca 10 cm

Nahrung: Pflanzen

Fortpflanzung: Eiablage mehrmals im Jahr, Embryonalentwicklung 20 Tage. Der Schlupf der Tiere erfolgt nur bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, im allgemeinen also während oder nach einem Regen. Nach dem Schlupf durchlaufen die Heuschrecken Stadien.

     


Foto: Oli Horn, April 2004

 

 

Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Schwarzkäfer (Tenebrionidae) Lebensweise: Schwarzkäfer gehören zu den typischen Bewohnern des heißen Sandbodens. Tagsüber können sie sich im Sand eingraben oder hochbeinig mit weit vom Boden abgehobenem Körper schnell über den Wüstenboden laufen. Sie leben in Baumschwämmen, in morschem Totholz, unter loser Rinde oder im Mulm hohler Bäume.

Vorkommen: Wüstengebiete Manche Arten leben auch in der Nähe menschlicher Behausungen, etwa in Kellern, Schuppen oder Ställen

Grösse: ca 6 cm

Nahrung: faulende PflanzenteileAuch in verpilztem Falllaub, Heu, Stroh oder Vogel- und Säugetiernestern sind sie zu finden.

Fortpflanzung: ?

     

Wüstenwaran (Varanus (Psammosaurus) griseus )

Lebensweise:Wüstenwarane sind stark im Bestand bedroht Lebensweise: Tagaktiver Bewohner steiniger und sandiger Stellen der Trocken- und Wüstengebiete; nutzt Erdhöhlen als Unterschlupf.. Das typische Biotop für diese Waranart sind Sanddünen, ausgetrocknete Flussbetten und Savannen bis in eine Höhe von 1300 Metern. Das Hauptkriterium für das Vorkommen dürfte das Vorhandensein von Sand oder weicher Erde sein, in dem die Tiere ausreichend graben können. Farben: Hell gelbgrau mit dunklen Querstreifen und Flecken auf dem Rücken; dunkle Längsbinden vom Auge bzw. Ober- und Unterkieferansatz zum Hals, die dort die Querbinden treffen; Finger und Zehen mit starken Krallen; runder Schwanz.

Vorkommen: Nordwest-Afrika bis Südwest-Asien.

Grösse: Bis 1,50 m

Nahrung: Kleinnager, Eier

Fortpflanzung: Eierlegend, im Juni und Juli werden 6-23 Eier von ca. 5 cm Länge im Boden vergraben, Schlupf nach 3 Monaten

Gefahr:

 
Willi Forstner, April 2006


Ulrich Grath, April 2004

 

 

Sandviper (Cerastes sp./ Hubschrauberschlange)

Lebensweise: Die Sandviper lebt in Sand-, Stein- und Lehmwüsten. Die in der Regel nachtaktiven Tiere legen große bis zu mehreren Kilometern lange Wanderungen zurück. Mit ihrem kantig ausgebildeten Schuppen können sie sich schnell in den Wüstensand eingraben. Hierbei spreizen sie ihre Rippen und winden sich schnell hin- und her. Sind die Tiere aufgeregt führen sie lebhafte, schlängelnde Bewegungen aus, wodurch sie eine gut sichtbare Kriechspur hinterlassen. Während sie diese schlängelnden Bewegungen machen reiben die seitlichen Körperschuppen aneinander, was dann ein leises, knisterndes Geräusch erzeugt.

Vorkommen: Nord-Afrika, Sinai-Halbinsel, Israel, Arabien.

Grösse: maximal ca. 60 cm

Nahrung: Echsen, Vögel und Nagetiere

Fortpflanzung: Eierlegend 20 - 25, nach ca. 8 Wochen schlüpfen die ersten Jungtiere.

Gefahr: evtl. gefährliche Bisse, tödliche Fälle selten. Man sollte vorsichtig sein, denn die Tiere sind stets bereit, ihren Futterplatz und ihr Leben durch einen Biss zu verteidigen.

     

Skorpion (Leiurus quinquestriatus);

Lebensweise: Die meisten Skorpione sind Einzelgänger, die mit anderen Skorpionen nur in der Zeit nach der Geburt, als Jäger oder Gejagte sowie zur Paarungszeit zusammentreffen.

.Vorkommen:

Grösse:

Nahrung:

Gefahr: evtl. Stiche, schmerzhaft, aber nicht tödlich.

 


Sabine Jost, Nov 2007

     
Hier fehlt noch ein Wissenschaftler... Wer kann sagen was das ist ? wenn möglich auch auf Latein...Immer wieder entdecken wir neueTiere die es zu benennen gillt. Manchmal ist es schwer eine Artbestimmung durchzuführen. Alle Bilder sind ausschliesslich auf den Reisen entstanden, die Namen der Fotografen sind jeweils Bildunterschrift.